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      Chronik der Schule Horst.  

Mehrtägige Schulwanderung in die Eifel.                                                                                                                    
In der Zeit vom 18.06. bis 24.06.1958 unternahmen wir eine mehrtägige Wanderung in die Eifel. Von der Jugendherberge Hellenthahl aus erwanderten wir die Umgebung. Das Wetter war sommerlich warm. Alle bekamen einen Sonnenbrand auf unserer Tageswanderung nach Steinfeld über Reifferscheid, Wildenburg und Krekel. Täglich waren wir im Wald, den es bei uns in Horst in der Art nicht gibt. Wir kamen mit Ausländern in Kontakt, spielten gegen andere Klassen, darunter auch gegen die Obersekunda einer Mädchenoberschule Völkerball und gewannen jede Partie. Die mannigfaltigen Erlebnisse lassen sich hier nicht alle schildern.


Wanderung nach Hollerath. Im Hintergrund unsere Jugendherberge Hellenthal.

13. September 1958: Ehemaliger Horster Lehrer verstarb.                                                                                      
Im Alter von 91 Jahren verstarb der Lehrer Johann Bardenheuer in Bonn. Er war in Horst in den Jahren von 1919 bis 1932 als Lehrer tätig.

Schuleigenes Tonband.                                                                                                                                                  
Im Frühjahr 1958 wurde für unsere kleine Schule ein großes AEG-Tonbandgerät zur Wirklichkeit. Die Verwendbarkeit dieses Gerätes ist sehr vielseitig, dient vor allem in der Sprecherziehung und im Sprachunterricht vorzüglich, ja ersetzt mitunter für mehrere Minuten den Lehrer.

Oktober 1958, Arbeitsgemeinschaft der Junglehrer in Horst.                                                                              
Unter der Leitung des Herrn Schulrats Mies besuchte die Junglehrerarbeitsgemein- schaft Baesweiler (25 Personen) unsere einklassige Schule. Man wollte einen Einblick in die Arbeitsweise und Problematik der einklassigen Schulen gewinnen. Das Thema dieser Tagung stand unter dem Motto: "Stillstand und Selbsttätigkeit der Schüler in einer einklassigen Schule". Aufmerksamkeit und Gefallen erregten die Arbeit mit dem Tonband, das selbstangefertigte Kasperlespiel und die ungezwungene, disziplinierte schulische Atmosphäre. Der Gemeinderat genehmigte eigens für dieses Ereignis die Anschaffung von Fensterdekorationen für den vorderen Klassenraum. Der Verwirklichung des Grundsatzes "jedes Klassenzimmer ein Wohnzimmer" sind wir ein Stück näher gekommen.

Ballfanggitter für den Schulhof.                                                                                                                                 
Am 20.10.1958 erhielt nun auch die Schulhofgrenze am Gartengrundstück Kleier einen Ballfangzaun. Das in der großen Pause üblich gewordene Völkerballspiel kann jetzt noch reibungsloser ablaufen.

Schröders Saal wird frei.                                                                                                                                             
Im Herbst 1958 wurde der Saal der Gastwirtschaft Schröder nach seiner Beschlagnahme wieder von der Kreisverwaltung freigegeben. Bis dahin waren in diesem Saal Wohnkabinen für Flüchtlinge aufgestellt. Jetzt können die örtlichen Vereine, vor allem aber auch Schule in diesem Raume Feste und Feiern gestalten.

Der Horster Kasperle hilft Not lindern Herbst- Winter 1958.                                                                          
Dreizehn bedürftige kinderreiche Familien in der sowjetischen Zone Deutschlands sollten von unserer Schulgemeinschaft wertvolle Weihnachtspakete erhalten! Aber woher das viele Geld dafür nehmen?                                                                 
Es wurde in unserem selbstgebauten Kasperletheater mit selbstgebastelten Puppen entsprechende Spielchen aufgeführt. Die Horster Kinder wußten nun sonntags wohin. Der Klassenraum reichte nicht aus, weil auch sehr zahlreich die Kinder der benachbarten Dörfer kamen. Wir nahmen die Kasperlebühne auseinander und fuhren damit nach Geilenkirchen, Dremmen, Oberbruch und Heinsberg. Wir spielten mit gutem Erfolg und nahmen manchen Hundertmarkschein ein. Unsere Pakete waren ihren Empfängern echte Überraschungen. Die Dankesbriefe sprechen eine beredte Sprache.


Der Horster Kasperle in der Aula der Volksschule Grebben.

Weihnachtsfeier mit Spiel im Saal 1958.                                                                                                                   
Mit Blockflöten, Fiedel und Gitarre ergänzten und begleiteten wir im Saale Schröder die Darbietung unseres kleinen Schülerchores anläßlich einer Weihnachtsfeier zugunsten der Weltmission. Eine Spielergruppe unserer Schule führte das Stück "Mutter erzählt die Weihnachtsgeschichte" auf. An den Weltmissionsverein konnten wir 210,-DM überweisen.

"Hexe Fidiwau" im Saale Schröder.                                                                                                                      
 Weil wir Freude am Spiel gefunden hatten und um den hungernden Völkern etwas Brot schenken zu können, brachten wir im Saale Schröder das lustige Märchen die "Hexe Fidiwau" zur Aufführung. Eingeleitet wurde unser Märchen von dem Singspiel "der Bettelmann". Der Reinertrag dieser Veranstaltung wurde mit einem Rest aus unserer Kasperlekasse dem Herrn Pfarrer Kopshoff übergeben. Es waren 450,- DM für die hungernden Völker dieser Erde. 

Schulentlassung 1959. 

   
Rosemarie Feiter, Maria Oellers, Gertrud Heiligers und Annemarie Randerath.

 

 

Schulneulinge 1959. 

 
Klara Feiter, Marlene Bohnen, Gertrud Schröder, Doris Schiffer, Hildegard Simons, 
Marlies Mommer, Trudi Bolten, Edith Maubach, Trudi Mertens, Marlies Bolten, Kurt Schröder, Heinz Peter Claßen.

Mehrtägige Schulwanderung am Rhein Juni 1959.                                                                                                  
Wie im vergangenen, so machten wir auch in diesem Jahre wieder eine mehrtägige Wanderung, diesmal von der Jugendherberge Honnef aus. Kölner Dom, Bundeshaus in Bonn, Beethovenhaus, Siebengebirge mit Drachenfels, Museen, Bahnfahrt nach Bacharach und Übernachtung auf Burg Stahleck, dort abends im Rittersaal ein großes Gemeinschaftssingen mit vielen Jugendgruppen, anschließend am folgenden Morgen Dampferfahrt zurück nach Honnef. Zwischenlandung unter der Marksburg und Besichtigung  derselben, das alles nebst vielen anderen Erlebnissen waren die Stationen unserer Fahrt. Was Wunder, wenn alle davon begeistert waren. Unmittelbares Erleben ist mehr als methodisch und didaktisch perfekt gekonnter Unterricht in der Schulstube. Was wiegt im menschlichen Leben mehr, als Erinnerungen an Schönes, Selbsterlebtes? Darum diese Wanderung!

       
Wandergruppe auf der Festung Ehrenbreitstein.

Ausbau der Lehrerdienstwohnung über der Schule.                                                                                                  
Im Winter des vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat auf meinen Antrag hin dem Ausbau der kleinen Lehrerdienstwohnung über der Schule zugestimmt. Die Regierung gab einen Ergänzungszuschuß. Das vordere Lehrerhaus war noch immer von schulfremden Familien bewohnt. Ende Juli begann die Firma Hermanns mit dem Ausbau der Wohnung, sowie auch mit dem Bau des Lehrschwimmbeckens im Keller der Schule. Dazu mußten einige Fundamente untermauert werden. Die neue Dienstwohnung wurde Ende November 1959 von mir bezogen. Neuer Mietpreis incl. Heizung waren 100,- DM.


Schule vor dem Umbau!


Schule nach dem Umbau!

 

                                                                             

 

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